Lebenslauf

 

Jonas D.

1935 geboren in Luckenwalde

 

Studium der bildenden Kunst

1953 - 58

Akademie Dresden

1959 - 64

Akademie der Künste München

1964 - 69

Hochschule der Künste Berlin (Meisterschüler bei Prof. Janssen)

1975 - 81

Studienreisen in Fernost und USA, Studium klassischer indischer Musik und Philosophie, u.a. Rabinda University, Kalkutta

seit 1989

Beschäftigung mit Urklängen und deren Einflüssen auf die Malerei

Editorial

 

Es gibt in den Bildern von Jonas D. etwas Gewaltiges, Unbegreifbares, zu dem sich die Menschen in den Bildern verhalten. Dieses Große kommt manchmal als Natur daher, manchmal ist es aber auch so vage, dass es nur das meint, was nicht ICH ist. Manchmal auch scheint es ein ins Bild umgesetztes, überwältigendes Gefühl zu sein. 

 

Egal, was es auch ist,  in Jonas D.s Bildern wird der Weg raus aus den trügerischen Höhlen hin zum Tageslicht der Realität beschrieben als ein Weg, der immer einer der Ich-Findung ist, der Ich-Stabilisierung und dies in dem ständigen Kampf gegen den Wunsch nach Entgrenzung, der immer auch das Aufgeben von Verantwortung meint. 

 

In einigen Bildern scheint die Verdopplung des Ichs ein Moment physischer Entleibung zu sein. Hier gibt es ein Gleiten, Fliegen, ein Sich-Hingeben an einen höheren Sinn, der enge Begrenzung des Körpers nicht verträgt. 

 

Ist es das, was die Natur in Jonas D.s Bildern so unendlich werden lässt und die Körper immer bis an den Rand der Auflösung treibt, dass Erkenntnis als Fähigkeit des Geistes und nicht des Fleisches aufgefasst wird? Dagegen spricht, dass in allen Momenten der Auflösung immer auch einer dabei ist, der den Zusammenhalt sichert. Mal ist es ein diffizil ausformuliertes Gesicht, mal ein Fuß, oft die Hände, die in ihrer Fähigkeit zu greifen das Materielle zu sichern scheinen oder gar zu suchen. 

 

Dr. Gabriele Werner